DRV-Ausbildung Trainer C Breitensport 2024

Am Anfang war die Demolierung. Gefolgt von einer Wahrheit: Wir müssen nicht bewerten in richtig und falsch, aber wir können positiv verstärken.

Im Februar 2024 kamen wir zusammen – eine buntgemischte Truppe – querbeet durch Lebensjahre und Rudererfahrung, ein bunter Strauß von 27 Lebenswegen und alle in einem Boot mit Namen Trainer C-Breitensport. Fernab von unterseeischen Eisbergen lotste uns König Andreas durch die Untiefen der ersten Kommunikation und formte mit uns aus dem heterogenen Haufen eine gesellig-gemeinschaftliche Mannschaft. Mit ruhigen Worten, fröhlich-akzentuiertem Humor sowie kreativer Demokratie und didaktischen Impulsen begleitete er uns durch 12 Tage, die wahrlich ein im Positiven vollgestopftes Programm enthielten.

Beinahe täglich in den Tagesplan integriert war eine Einheit Athletiktraining. In von den einzelnen Teams thematisch gestalteten Trainingseinheiten erschlossen wir uns die bisher unerforschten Weiten einer Sporthalle in mannigfacher Vielfalt. Mit zwei Kernaussagen: „Ich wusste gar nicht, dass Hallentraining (so viel) Spaß machen kann“ und „Jetzt ist der Rost ab“. Aber: schön suutje! Jeder nach seinem Vermögen. Und trotzdem fordernd, gestillter Bewegungsdrang als eine gute Grundlage für weitere Wissensaufnahme.

Vom Ruderleitbild über die Anfängerausbildung bis hin zum Boote trimmen

Reinhart Grahn spiegelte mit humorvollem Enthusiasmus für das Woher und Wohin/Weshalb die einzelnen Details der Ruderbewegung. Denn sind weder Kondition noch Carbon vorhanden, empfiehlt es sich, an der Technik zu arbeiten. In der Bootswerkstatt legte Jost Schömann-Finck den Trimm-Fokus auf die Einstellung der Dollen. Und mancher Weihnachtswunschzettel wurde neben den Wollsocken um ein Dollenstiftmessgerät erweitert.

Von ausgewählten Grundlagen der Sportmedizin bis hin zum Ruderbewegungs-orientierten Stabilisations- und Beweglichkeitstraining

Mit Dr. med. Frank Heblich und Sebastian Schulz verbanden sich medizinische Grundlagen u. a. der Gelenkarten mit der physio-ruder-basierten Bewegungspraxis. Bei Beiden hat ein Sportler ein Lächeln auf den Lippen.

Von Prinzipien und Methoden der Trainingsplanung bis hin zur Ernährung

Ausgehend von den Grundlagen eines Trainings wagte Jan Suhrhoff mit uns einen Blick in den Leistungssport, bezüglich der Trainingszyklen vom Jahres- bis zum Tagesplan. Der Exkurs zur Energiebereitstellung war eine der Schnittstellen, welche die unglaublich komplexen Themen Training und Ernährung in Zusammenhang brachte. Am Beispiel der mediterranen Ernährungspyramide referierte Antje Zellmer zu Ernährung während des Trainings und rund um Wettkämpfe und machte uns mit Steuerbord- und Backbordgemüse vertraut.

Und immer wieder schloss sich ein Kreis

Diese Vielfalt war zusätzlich durchwoben vom Thema VEREIN, zu dessen vielschichtigen Schwerpunkten Andreas mit abwechslungsreicher Methodik und einem charakteristisch-liebenswerten „Aaein hab‘ ich noch“ immer neue Impulse zu setzte.

So lag in jedem Tag ein neuer Reiz: Themen in frontaler Vortragsvermittlung sowie im Frage-Antwort-Dialog bannten unsere Aufmerksamkeit. In Gruppenarbeiten tauschten wir unsere Erfahrungen aus und trugen die Ergebnisse im reichen Sammelsurium zusammen. Und in Birte Hoffmanns professionellem Improvisationstheater kickten wir erst- und letztmalig verbal u. a. einen Anfänger aus seinem Skiff und beleuchteten eindrücklich auf negative Art die positiven Aspekte einer Trainer-Sportler-Kommunikation.

Währenddessen war das Wetter wie bestellt: bestes Grau in unterschiedlichen Abstufungen unterstützte uns bei einer fokussierten Seminarteilnahme ohne die Sehnsucht, draußen im Sonnenschein zu wandeln. Dieser blieb beinahe ausschließlich einem Teil unseres seminarfreien Montagnachmittags vorbehalten – als wir endlich in mehreren Doppelvierern auf den Großen Ratzeburger See hinausrudern konnten oder den Küchensee umwanderten. Pures Glück.

Ein ham ´mer noch. Das Glück ist in Ratzeburg mindestens doppelt zu finden: Eines liegt in der Begegnung mit der einen wirklichen Wahrheit – sie hängt wahrhaftig am längsten. Ein weiteres Glück kann eine Begegnung mit dem „Bundeshausmeister“ Dirk Spierling in (abendlich) geselliger Runde sein, mit so mancher Anekdote nicht nur aus dem Werkzeugkästchen.

Für alle Beteiligten der Ruderakademie vom Maschinenraum bis zur Brücke – nochmal ein herzliches Danke für umsorgte und fördernde wie fordernde insgesamt wirklich „runde“ 12 Tage. Danke.

Zwei Sätze als Abschluss: Wenn neue Erkenntnisse und Erfahrungen funkelnde Edelsteine sind, so ist jeder von uns mit seinem ganz persönlichen Schatz heimgekehrt. Und da nichts so beständig ist wie die Veränderung, mögen wir vertrauensvoll – gern auch in kleinen Schritten – an unseren Erfahrungen und mit den uns umgebenden Menschen wachsen.

Ewa Krüger, Olympischer Ruderclub Rostock von 1956

1 Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert